Warum Work Life Balance Bullshit ist und es nur Lebenszeit gibt.
Die vergangene Zeit ist weg, egal ob der Mensch gearbeitet hat oder rumgelegen. Mit Arbeit schafft man Werte, ohne Arbeit Armut. Erst wenn das Gefühl entsteht, dass immer ganz natürlich alles da ist, verlernt man den wirklichen Sinn des Lebens. Man wird verwöhnt.
Da bekommt einer seine Lieblingslehrstelle nicht oder seinen Lieblingsjob nicht, weil er nicht so weit fahren will, nicht so früh aufstehen oder nicht umziehen will. Vor Jahren habe ich sonnabends noch Seminare gehalten, heute schütteln Führungskräfte mit dem Kopf, wenn von mir der Vorschlag kommt. Weil sie das den Mitarbeitenden nicht zumuten können. Letztens hat mir ein Geschäftsführer gesagt, dass 2 Mitarbeitende gekündigt haben, weil sie 2x in der Woche woanders übernachten müssen und ihre Kinder dadurch weniger sehen. What?
Ich kenne Verkäufer – Gehälter (Fest wohlgemerkt) für eine 37 Std. Woche, da kann ich nur mit dem Kopf schütteln und Friseure würden weinen. Jede Zusatzleistung ist eine Zumutung und soll belohnt werden. Wer bitte macht solche Verträge? So läuft verwöhnen! Ist grundsätzlich ok viel Geld zu erhalten, würde ich auch nicht nein sagen, aber dann bitte keine Debatte über irgendeine Zusatzarbeit/Sonderleistung. Dann erst wird es nämlich verdient.
Betrachte ich nur die letzten 70 Jahre unseres Landes und deren Menschen (ganz ohne politische Wertung), dann merke ich, dass es keinen großen Schmerz gab, keine Pandemie, nur kleine Krisen und die vorrübergehende Teilung, keine erwähnenswerten Naturkatastrophen. Also keine wirkliche Bedrohung der Menschen oder des Lebens (einzelne Schicksale ausgenommen). Fast alle waren damit beschäftigt, Wohlstand und Sicherheit in irgendeiner Form aufzubauen.
Nicht schlimm, generell sehr gut. Allerdings nicht, wenn die „Abhärtung“ im Umgang mit bedrohlichen Herausforderungen ausbleibt. Abgeleitet von der Weisheit: „Die dreckigsten Kinder sind die gesündesten.“
Kleine Vorboten mit örtlichem Hochwasser und Tornados, dann 2020 die Pandemie, jetzt ein wackliges Weltwirtschaftsgefüge und was kommt noch? Deshalb ist es für Menschen und Unternehmen gut, Zeiten zu erleben und zu meistern, in denen der Schmerz groß ist. Es gibt viele Sprüche wie: „Du musst erst gescheitert sein, um dann besser/ erfolgreich zu sein.“ Vielleicht nicht gleich scheitern, aber Mangel (Dreck fressen) muss man erlebt haben, um Stark zu sein, hohe Resilienz zu haben und natürlich auch bei Erfolg nicht abzuheben.
Deshalb finde ich die Diskussionen um das Thema weniger Arbeiten – natürlich bei mehr Lohn so lustig. Warum denkt jemand darüber nach? Doch bestimmt nur, weil er/sie/es bisher mit der arbeitsfreien Zeit etwas anfangen konnte und sein Sinn des Lebens mehr aus Spielen besteht, als aus Werte schaffen. Es ist alles da. Da kann die „Kohle“ rausgehauen werden für Hobbys und Freizeitgestaltung. Was aber, wenn ich nichts mehr mit der freien Zeit anfangen kann, weil kein Geld und keine Möglichkeiten da sind?
Zu verdanken haben wir diese Komfortzone denen, die nach dem 2. Weltkrieg bis heute mit fleißiger Arbeit (als Sinn im Leben) etwas erschaffen haben. Ich kann mich nicht erinnern, dass mein Vater, alle die ich näher kenne oder auch ich jemals über die Länge der Arbeitszeit nachgedacht haben.
Mal am Rande, woran denken die Menschen wohl, die 2 Jobs machen müssen, um sich ein bisschen was leisten zu können und nicht gleich zum Amt rennen? Übrigens mein großer Respekt dafür.
Nachgedacht habe ich immer nur, wie die Zeit, die ich zum Leben habe, ganzheitlich Spaß machen kann und wie ich meine Wünsche erfüllen kann.
Der Gedanke in ungünstigen Zeiten noch weniger zu tun oder keine Zusatzaufgaben mehr zu machen, um angeblich das Leben mehr zu genießen, ist einfach eine falsche Rechnung. Dadurch wird es nur schlimmer.
Deshalb ist hier antizyklisches Verhalten genau richtig:
- Bin ich ungesund und zu schwer heißt:
- mehr Sport, bessere Ernährung
- Sinken der Umsatz und der Gewinn heißt:
- mehr Investition in den Vertrieb
- Bekomme ich keine fertigen Fachkräfte heißt:
- mehr ausbilden, entwickeln
- Stehen Wohlstand und Lebensunterhalt auf dem Spiel heißt:
- mehr arbeiten und Werte schaffen
Hat man es dann immer noch nicht geschnallt,
dass „von NICHTS kommt NICHTS“ die Parole ist, dann:
gibt es nur eine Pille gegen: 12 Monate in einer Bretterhütte mit 5€ am Tag als Bootcamp sozusagen. Auf geht`s, vielleicht auch erst mal mit Logik. Nochmal für die YouTube und Instagram Geblendeten, Schlaraffenland gib„s nur im Märchen.
Immer für Sie da 31.03.2023
Herzliche Grüße 3 Thorsten Michael Rau